Das öffentliche stille Örtchen
Urbanismus-Kolumne
Frühling. Super. Endlich wieder draußen sitzen. Sonne. Laue Abende. Die Gastgärten sind rappelvoll, auf den Parkwiesen und -bänken spielt es sich ab. Ist ja immerhin auch eine jener lobenswerten Eigenschaften, die Wien im internationalen Vergleich so "anders" macht und auf die hinzuweisen auch die Stadtregierung nie müde wird: die vielen nichtkommerziellen Grünflächen, derer sich die Wienerinnen und Wiener erfreuen können. Danke, Stadt!
Mit der Dankbarkeit ist es aber spätestens dann vorbei, wenn man aufs Klo muss. Da wird im nichtkommerziellen Bereich aus einem Bedürfnis schnell mal eine Bedrängnis. Zwar gibt es auf die ganze Stadt verstreut öffentliche WC-Anlagen (wieder: danke, Stadt!). Man kann sich sogar mittels App via GPS hinlotsen lassen, feine Sache das -vorausgesetzt, man macht sich beizeiten auf den meist recht weiten Weg. Hat man sein Ziel dann eiligen Schrittes endlich erreicht, muss man sich aber die traurige Frage stellen: Was nützen einem diese Toiletten, wenn man vor versperrten Türen steht, weil sie den kleinkariertesten Öffnungszeiten folgen? F