Weißgerbergrätzel - hier hundertwassert es gewaltig

Kulinarischer Grätzel-Rundgang 

Essen / Trinken, FALTER 13/2015 vom 25.03.2015

Das Weißgerber-Viertel hat nicht die beste Vergangenheit: von der Donau gern überschwemmt, von Gerbern mit verwesenden Tierhäuten verstunken, Hinrichtungsstätte, Tierhetztheater (mit 3000 Sitzplätzen), Ort von Hexenverbrennungen und Wiens erstem Pogrom, bei dem auf Befehl Herzog Albrechts V. 212 Juden monatelang gefoltert und dann verbrannt wurden. Eine Scheißgegend also, karmamäßig für immer zu vergessen.

Diamanten im Souvenir-Geröll

Tatsächlich kann das Grätzel natürlich nichts dafür. Man errichtete sogar eine Gedenktafel. Immerhin. Und in den 80er-Jahren das Hundertwasserhaus, von dem und dessen Merchandising-Outlets das Grätzel seitdem geprägt wird. Auch gastronomisch, so befinden sich im Haus zwei Lokale -ein Souvenirshop mit Kaffeeausschank im Erdgeschoß und ein Terrassencafé im ersten Stock, dessen einziges Atout die Terrasse im ersten Stock ist. Wenn man in nur drei Minuten auf 800 Fotos von japanischen, chinesischen und italienischen Touristen sein will: hierher stellen. Davor und danach kann man Kaiserschmarren oder Specklinsen essen. Schräg gegenüber gibt es eine Art Hundertwasser-Disney-Land mit Souvenirläden auf zwei Ebenen. Darunter auch ein Spezialitätengeschäft, das allerdings weitaus besser sortiert ist, als man erwarten würde.

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