Den anderen einen Schritt voraus: "Unter Blinden"
Ich glaube, dass ich das Gleiche sehe wie du siehst", meint Andy Holzer. "Stell dir einfach einen violetten Apfel vor." In "Unter Blinden" geht es oft um Dinge, die man sich vorstellen können sollte. Niemand hätte sich vor 40 Jahren vorstellen können, dass Holzer, von Geburt an blind, heute sechs der "Seven Summits" besteigen und als Vortragsreisender aktiv sein würde. Er habe immer beachten müssen, so der sympathische Osttiroler, was die Sehenden über ihn als Blinden denken. Das hat Holzer, der noch als Jugendlicher seine Behinderung erfolgreich verheimlichte, perfektioniert. Eva Spreitzhofers Regiedebüt ist zum Glück kein Porträt über einen Extremsportler mit herausragenden Fähigkeiten, sondern eine formal unaufgeregte Dokumentation über die Lebensumstände eines Mannes, der seinen eigenen Weg geht und gerade dadurch vielen einen Schritt voraus ist.
Ab Fr in den Kinos