Nervendrama vor einem schwarzen Kohlenberg
Die Buhs nach der Premiere für die Neuinszenierung konnte man verstehen (die für den Dirigenten nicht). Elektra haust im Keller eines Hauses, in dessen obere Geschoße ein Paternoster führt, von dort kommen die weniger überzeugende Anna Larsson als Klytämnestra und am Ende kostümierte Zombie-Puppen. Das alles ändert nichts an der überwältigenden Gestaltung der zentralen Rolle durch Nina Stemme, der die eingesprungene Ricarda Merbeth in der Rolle der Schwester Chrysothemis das Wasser reichen kann. Ein sensationeller Höhepunkt ist die "Erkennungsszene", die die ohnehin großen Erwartungen in Nina Stemme noch übertrifft. Ist Orest ihr männliches Alter Ego, das ihr wie ein Traumbild erscheint und sie nach Jahren des Wartens die Mordtat endlich ausführen lässt?
Staatsoper, Sa, Di 20.00 (bis 16.4.)