Der Sport, ein Traum von einem Menü

Stadtleben, FALTER 15/2015 vom 08.04.2015

Sport ist nicht bloß gesund, er rettet die Menschheit auch vor dem Gesundheitsfundamentalismus, der heute in der Gestalt veganer Pseudoreligion und Allergen-Phobiker daherkommt. Sport-Müslis, Power-Limonade und Kraft-Riegel verwandeln biedere Jogger zu High Potentials. Herbert Prohaska rettet das Image des bewegungsreduzierten, chipsgestützten Ländermatchglotzens. Der Jahrhundert-Rapidler Hans Krankl bringt Zucker in den grauen Alltag. Im Stadion erinnert das Stiegl-Bier-Fähnchen-Meer an selige Zeiten, da der wetterfeste Matchbesucher nicht ein bieroides, alkfreies Gschlader verschämt unter dem Sitz verstecken musste. Die Werbeselbstfahrlafetten mit Spiegelbrille und dicken Schenkeln schützen das Image der panierten Tiefkühl-Kraftnahrung.

Wer könnte einen Vienna City Marathon ohne Cola durchstehen? Und wer verleiht Marcel Hirsch, Lindsay Vonn, Gregor Schlieri Flügel?

Eben. Vorbilder sind eben Vorbilder.

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