Die Wiener Weinberge bringen über zwei Millionen Liter hervor
In Wien gibt es 190 Winzer, die auf einer Fläche von 660 Hektar Wein produzieren. Mit 80 Prozent dominieren die Weißweinsorten über die Rotweine Zweigelt, Cabernet Sauvignon und Blauer Burgunder. Beachtlich ist, dass die Alphatrauben Grüner Veltliner, Chardonnay, Rheinriesling und Weißburgunder das weltweit größte innerstädtische Anbaugebiet bespielen, und das Jahr für Jahr.
Etwas für Wien ganz Spezifisches ist der Wiener Gemischte Satz. Für diesen Wein, der ein eher kräftiges Aroma hat, werden alle Sorten eines Weingartens gemeinsam gekeltert und vergoren. Damit da kein önologischer Unfug passiert, hat man sich um das Gütesiegel DAC bemüht und es 2013 auch bekommen. Der Gemischte Satz kommt ausschließlich aus Wien und es werden ausschließlich weiße Traubensorten verarbeitet. Er erinnert vom Prinzip her an die Cuvée, die semantisch weiter gefasst ist: Rot- sowie Weiß- und Schaumweine aus verschiedenen Sorten, unterschiedlichen Jahrgängen und Lagen sind damit gemeint. Hier geht es auch darum, einen identitätsstiftenden "Geschmack einer Region" zu gewährleisten. Wie sich ein solcher wohl ermitteln lässt?
In Wien hat der Winzer Martin Lenikus auf dem Cobenzl einen schönen Wiener Gemischten Satz gemacht. Er ist, so wie alle Weine aus seinem Sortiment, ein Tribut an die geologischen Formationen der Stadt. Dies bringt er sowohl im Erscheinungsbild als auch in seiner Geschäftssprache zum Ausdruck. Der aus dem Jahr 2012 heißt "Erinnerungsgarten". Gediegen.