Knet, Baby, knet!
Plastilin ist out. Kinder von heute haben hüpfenden Kitt und bröselfreien Sand
Es war während des Zweiten Weltkrieges. Die Japaner hatten Teile des Südpazifiks besetzt. Weil dort so viele Kautschukbäume standen, ging den Amerikanern der Gummi für Reifen und Dichtungen aus. Der Chemiker Earl Warrick forschte nach einem synthetischen Ersatz für Naturkautschuk. Das Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Warrick damit nicht beschleunigen. Dafür ging der Amerikaner als Erfinder von "Silly Putty" in die Geschichte ein.
Die von ihm im Jahr 1943 erfundene synthetische Knetmasse auf Silikonbasis ist für Kriegszwecke völlig unbrauchbar. Dafür lässt sie sich ziehen wie Kaugummi, hüpft herum wie ein Flummi, lässt sich zerreißen oder mit dem Hammer in Stücke schlagen. Und sie ist seit einiger Zeit auch in heimischen Kinderzimmern zu finden.
Der Markt an Spielzeugen zum Kneten, Gatschen, Bröseln und Matschen boomt wie selten zuvor. Immer häufiger setzen Spielzeughersteller auf Produkte für kleine Kinderhände. Und die Eltern greifen zu, sei es, um die Feinmotorik ihrer Kinder zu fördern, oder einfach, weil es draußen stürmt und regnet und die Kinder drinnen beschäftigt werden wollen.