Urbanes Betragen

Benimmfibel für Großstadtmenschen (209)

Stadtleben, FALTER 15/2015 vom 08.04.2015

Wie bereits vergangene Woche geht es um das Problem des Türöffnens: Frau I. fragt, ob es asozial ist, beim Aussteigen aus der U-Bahn nur die eine Türhälfte aufzudrücken, die sie selbst benötigt?

Völlig asozial, werte Frau I.! Das alleinige Öffnen der für den eigenen Ein- oder Ausstieg benötigten Türhälfte ist ungefähr so, als würde man einem Nachfolgenden eine gewöhnliche Eingangstür vor der Nase zuschlagen, anstatt sie ihm aufzuhalten. Es soll vorkommen, dass eine U-Bahn-Türhälfte klemmt, oder sich nicht mit dem ersten Ruck öffnen lässt - in diesem Fall können Sie unbekümmert Ihren Ein- oder Ausstieg antreten, denn ein Stehenbleiben und weiteres Versuchen würde von Ihren Mitpassagieren wohl als Behinderung und somit noch asozialer eingestuft werden und könnte während der allgemeinen Eile der Stoßzeiten mitunter sogar unschöne Folgen haben.

Noch Fragen? stadtleben@falter.at

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