Wo Hipster Bulgur futtern
Brauchen Museen Gastronomie? Unbedingt. Wie soll man sonst die Kunst verdauen? Im neuen Kunsthauscafé gibt es "Hipsterfutter", natürlich mit Bulgur, einem hydrothermisch vorbehandelten Weizen. ("Esst mehr Bulgur!", hat ein Rubinowitz-Monster unlängst gefordert.) Quinoa, den hippen Inkareis, gibt es noch nicht. Von der Betondecke baumeln nackte Glühbirnen an bunten Kabeln. Im Stimmenlärm - das Lokal ist gerammelt voll -geht endlich einmal die Musik unter. Sehr unbequem, dass sich die Tischbeine zwischen die Beine der Gäste drängen. Der Hochstimmung tut das keinen Abbruch.
Die mollige Erbsenschaumsuppe mit viel Lachs und Lavendelöl ( € 5,90) verdient schon jetzt das Prädikat "Suppe des Jahres". Das "Blondvieh" ( € 13) mit rosa Kalbsscheiben, großartigem Rosmarinbrot und Jungzwiebelvinaigrette wäre auch ohne Forellenmousse eine Bestellung wert. "Fisch &Pasta" (€ 14,50) ist leicht speckig und allzu ölig. Das kann nicht jede(r) vertragen, so gut die Steingarnele auch schmeckt. Warnung für kleine Mägen: Es handelt sich bei den Speisen nicht um Imbisse! Lobenswert, dass es Jameks Riesling gibt. Mutig, für ein Zehntel (!) stolze 4,60 Euro zu verlangen. Wasser gibt es nach Herzenslust.
Resümee
Auf den ersten Blick wird klar, dass hier ein Konzept aufgeht. Offenbar hat Michael Schunko ein gastronomisches Problem gelöst, an dem seine Vorgänger verlässlich gescheitert sind.
Kunsthauscafé,
Lendkai 1,8020 Graz, Tel. 0316/71 49 57, Mo-Sa 7-23, So 9-18 Uhr