Goldes wert: Eine weibliche Hall of Fame
Wer den Arkadenhof der Universität Wien kennt, weiß auch, dass dort Büsten großer Wissenschaftler aufgereiht sind. Weniger bekannt ist, dass es sich dabei nur um Männerköpfe handelt und keiner einzigen Denkerin die Ehre erwiesen wird. Für eine kurze Zeit hat die Künstlerin Marianne Maderna diesen Missstand beseitigt: Bei ihrem Projekt "Radical Busts", das aus Anlass des 650-Jahr-Jubiläums stattfand, stellte sie 33 goldfarben bemalte Köpfe bedeutender Frauen in diesem zentralen Bereich der Universität auf. Nur ein kleinerer Teil von ihnen, etwa die Soziologin Marie Jahoda oder die Physikerin Lise Meitner, besuchte die Uni Wien, die Studentinnen ab 1897 zuließ. Madernas Skulpturen lassen an Totenmasken denken; sie werden auf den Sockeln von poetischen Texten begleitet, die auf den Biografien der Dargestellten basieren.
Universität Wien, Arkadengang, bis 26.4.