NACH IHR DIE SINTFLUT
Burgtheaterskandal und Museumsflop: Das Erbe der Ex-Ministerin Claudia Schmied beschäftigt parlamentarische Ausschüsse und bringt ihren Nachfolger Josef Ostermayer ins Schwitzen
Claudia Schmied hat ein gutes Gespür für heraufziehende Unwetter. Im Jahr 2007 gab die sozialdemokratische Politikerin und Managerin ihren Vorstandsposten bei der Kommunalkredit Austria auf; im Jahr darauf musste die Bank durch Notverstaatlichung vor der Pleite gerettet werden. Als die Unterrichtsund Kulturministerin im September 2013 ihren Rückzug aus der Politik bekanntgab, konnte sie nur ahnen, was kommen würde: das finanzielle Desaster der Bundestheater. Claudia Schmied ist verschwunden, aber ihr Erbe ist geblieben - ein kulturpolitischer Scherbenhaufen.
Am 15. April tritt der Rechnungshof-Unterausschuss ein letztes Mal zusammen, um aufzuklären, wer die politische Verantwortung für das Fiasko in den Bundestheatern trägt. Die Parlamentarier haben dieses Mal die ehemalige Ministerin Claudia Schmied und den Chef der Kultursektion Michael Franz als Auskunftspersonen geladen. Die Mitglieder des parlamentarischen Ausschusses erwarten sich von ihnen Erklärungen darüber, wie es dazu kommen konnte, dass das Burgtheater mit einem Bilanzverlust in der Höhe von 19,6 Millionen Euro für das Jahr 2012/2013 dastand.