Nichts wie raus aus den Löchern!
Birgit Wittstock schwelgt in frühlingshaften Träumen von noch mehr Verkehrsberuhigung
Endlich Frühling! Jetzt aber wirklich! Das wird in diesem Frühjahr nun schon zum gefühlten zehnten Mal an dieser Stelle verkündet, und immer wieder schlug der Winter erbarmungslos mit miesem Wetter zurück. Nun ist aber endgültig Schluss damit, der Frühling ist unser und wurde am vergangenen Wochenende fast schon maßlos gefeiert: kaum ein Fleckchen Stadt, an dem einen keine Menschenmassen bedrängten und den Weg verstellten. Am größten war der Andrang - wen wundert's -auf der Wiener Hausmeile, der Mariahilfer Straße. Da wurde flaniert, als gäbe es kein Morgen, die ersten Gastgärten waren gesteckt voll, die neuen Sitzmöbel wurden genüsslich belümmelt, und der Seifenblasenmann, der mitten auf der einstigen Fahrbahn riesige Schillerbubbles formte, schimpfte grantig, weil ein Dutzend Kinder auf der Blasenjagd regelmäßig seinen Hut umwarfen und das darin gesammelte Kleingeld ausstreuten. Beobachtet man dieses wilde Treiben, erwischt man sich fast bei dem Gedanken "Warum erst jetzt? Warum haben wir die Fuzo nicht schon seit Anfang der 1990er?"