Speisekarte entspricht dem Ambiente
Odysseus möchte bitte lange vor Anker gehen", baten wir im Vorjahr. Aber es sind nur vier Monate geworden. Alles hat seine Zeit. Die Nachfolge tritt das Athina an. Das Konzept ist ähnlich, die Ambitionen scheinen bescheidener. Warum soll es besser klappen? Aber wir wollen uns nicht schon wieder als Prophet blamieren. Der Speisesaal ist weiß-blau ausgemalt, ein Flachbildschirm versucht, griechische Urlaubsstimmung zu vermitteln. Vielleicht sollte man Restaurants gleich mit Reisebüros kombinieren. Erwartungsgemäß gibt es einschlägig schmachtende Volksmusik.
Die Speisekarte entspricht dem Ambiente. Die gebackenen Melanzani mit Parmesan ( € 5,20) sind tadellos. Der Athina-Teller ( € 14,-) versammelt die griechischen Standardgerichte Souvlaki, Gyros, Bifteki und Lammkotelett in ansprechender Qualität und großzügiger Quantität. Da bedürfte es der Sättigungsbeilagen Tzatziki, Speckbohnen und Erdäpfel gar nicht. Mit Chili wird ein wenig nachgeschärft. Der Trumpf ist die Üppigkeit. Der viele Oregano auf dem Seezungenfilet ( € 13,50) ist der Zartheit des Fisches nicht zuträglich.
Resümee
Alles gut gemeint, aber auch zu viel des Guten. Jahrzehntelang war diese Lokalität die Goldene Kugel mit ihren 50 Biersorten. Auch dieser Ruhm war einmal aufgezehrt. Vielleicht ist die Zeit solcher Gaststätten ganz einfach vorbei.
Athina
Leonhardstraße 32,8010 Graz, Tel. 0316/35 13 00, Mo-So 11-24 Uhr