Radikal normal
Seit zehn Jahren ist Heinz-Christian Strache FPÖ-Chef. Jetzt möchte er die Freiheitlichen als „Partei der Normalos“ neu positionieren
Foto: picturedesk.com/Daniel Scharinger
In der Siedlung Hasenleiten blühen wieder die Bäume. Nur zwölf Minuten dauert es vom Stephansplatz, dem Herzen der Stadt, zur U3-Endstation Simmering. Drei Minuten weiter, und schon steht man hier, in einer der besonders schönen Anlagen des sozialen Wohnbaus in Wien.
Quer durch die Siedlung Hasenleiten führt die Strachegasse, benannt nach dem 1927 verstorbenen Wiener Chemiker Hugo Strache. Fast wie ein Fragezeichen schlängelt sie sich zwischen den Gemeindebauten durch.
Dort, wo einst Juden in Baracken zitterten, bevor sie in Viehwaggons gestopft und zur Vernichtung in die Konzentrationslager deportiert wurden, stehen heute kleine Würfelbauten. Die Zierkirschbäume sind voller Blüten, die Vögelchen trällern, die vielen kleinen Spielplätze blitzen vor Sauberkeit. Erst 2010 hat die Stadt den Mietern der Gemeindebausiedlung die Fenster erneuert, die Häuser thermosaniert, einen Anschluss zur günstigen Fernwärme gelegt und die Fassaden in freundlichem Pfirsichton gestrichen.