Wie sich der Dickmacher selbst Flügel verliehen hat
Das Werbevideo sprengte nach den ersten drei Tagen die Millionengrenze auf Youtube (Link: http://bit.ly/rb_ad). Man sieht einen Motorradfahrer, der einen Salto schlägt. Einen Skateboardfahrer, der sich über die Halfpipe schwingt. Einen Basketballer, der sich hinaufschraubt und den Ball im Korb versenkt. Einen Bergsteiger, der in einer überwältigenden Eiswand hängt. Ein Rallyefahrer hebt mit Vollgas von der Piste ab.
Und, und, und in 30 Sekunden. Das Ding ist schnell geschnitten und kommt daher wie ein Actionfilm aus Hollywood. Die Handlung zusammengefasst: die riskante Überwindung der Schwerkraft auf athletisch-ästhetische Weise. Man muss nicht lange raten, wer da wirbt. "Red Bull gives you wings." Irre, wie dieses Dickmachergetränk, in dessen Dose acht Würfelzucker schwimmen, das Sinnbild für Extremsport geworden ist.
Der Grund ist bekannt. Keine Marketingmaschine läuft in diesem Land besser als die des Koffeinzuckerwasserherstellers. Rund 43 Millionen Fans hat der rote Stier auf Facebook. Rund 10,1 Milliarden Euro ist Bullenreiter Dietrich Mateschitz dem Forbes-Magazin zufolge schwer. Damit überflügelt er alle Österreicher und landet auf Platz 116 der reichsten Menschen der Welt.
Der Konzern erzählt, er würde Talenten im Sport Flügel verleihen. Tatsächlich ist es umgekehrt. Würden die waghalsigen Sportler nicht so spektakulär mit Red-Bull-Logo durch die Luft springen, hätte Red Bull wohl nur das Image einer ungesunden Koffeinbombe mit Gummibärengeschmack.