Falter in den Medien
In eigener Sache: Der Wiener Journalist Simon Inou, Herausgeber eines Magazins für die Black Community Österreichs, ist in der Szene der Journalisten mit Migrationshintergrund eine laute und manchmal auch wichtige Stimme.
Er prangert unermüdlich Rassismus an - oder das, was er dafür hält. Seit einigen Monaten betreibt Inou auch eine Kampagne gegen den Falter, dem er "allertiefsten Rassismus à la Kronen Zeitung" ankreidet. Ein Anlass: Eine Karikatur unserer Illustratorin Bianca Tschaikner, die Menschen in Linolschnitt-Ästhetik oft schwarz zeichnet.
Inou beschäftigte in den letzten Monaten deshalb den Presserat, der ein Verfahren gegen den Falter einleitete. Nun liegt das Urteil vor: "Der Senat geht davon aus, dass es weder die Absicht der Künstlerin noch die der Redaktion des Falters war, schwarze Menschen durch die Veröffentlichung der Zeichnung zu diskreditieren. Die Senatsmitglieder wissen, dass die Blattlinie des Falters antirassistisch ist und die Journalisten des Falters regelmäßig rassistische Vorfälle aufdecken. Von einer bewussten Diskriminierung kann daher nicht die Rede sein." Die Zeichnung Tschaikners sei nur "missverständlich".
Wir mögen in Zukunft sensibler vorgehen. Das werden wir tun. (Siehe auch Interview auf Seite 34).