"Wem soll ich was nachtragen?"
Wunderbar gelungenes Leben: Der legendäre Fußballmanager Norbert Lopper ist tot
Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg spricht an diesem Frühlingstag über einen alten Fußballer. In der Aufbahrungshalle erzählt er von den Kreisen des Lebens, der Familie und den Freunden, die Norbert Lopper, den Kosmopoliten, Wiener, Österreicher, Juden, Fußballer und Sekretär der Wiener Austria, durchs Leben begleitet haben.
Schon als Bub hatte sich Lopper den Fußball als Lebensbegleiter ausgesucht. Das Schulkind im Augarten, den Nachwuchskicker bei der Sparta und der Hakoah. 18 war er, als er die Auflösung Österreichs erleben musste. Die Nazis und der Anschluss an das von Adolf Hitler geführte Deutsche Reich zwangen ihn und seine Familie, nach Brüssel zu fliehen.
Er heiratete, lebte von den Einkünften als Fußballer, bis ihn 1942 die Unmenschen einholten und das Ehepaar nach Auschwitz schickten. Sie ermordeten Rebecca Lopper, Norberts Ehefrau, seinen Vater und eine Schwester. Seine Mutter konnte Lopper hinter dem Rücken des KZ-"Arztes" Josef Mengele retten. Als er 1953 nach Wien zurückkehrte, hatte er sich längst als Fußballmanager ein europaweites Netzwerk geknüpft. Es waren gute Zeiten für den Fußball, im Nationalteam, das bei der WM 1954 Dritter wurde, spielte ein Idol Loppers, Ernst Ocwirk.