Asphaltsurferinnen
Ausgezeichnet: Zwei junge Frauen machen aus ausrangierten Snowboards Longboards, die Ruffboards heißen
Wo heute die Ruffboards-Manufaktur ist, war früher eine Skateboardwerkstätte. Presse, Schleifund Bohrmaschinen stammen noch aus dieser Ära. Melanie Ruff, 35, und Simone Melda, 34, hatten Glück, als sie kürzlich in Währing das Souterrainlokal samt Inventar übernehmen konnten. Ihr Geschäft: die Herstellung ihrer Longboards - einer längeren Version von Skateboards.
Beim Longboarden geht es wie beim Skaten um Freiheit: Egal, ob Straße oder Gehsteig, überall wird "gebrettert". Sich durch die Stadt zu bewegen, soll Spaß machen, ein cooles Styling schadet dabei nicht.
Für Ruff und Melda war Boarden immer mehr als Lebensstil -es ist Lebensinhalt. "Das erste Mal habe ich ein zu einem Longboard umgebautes Snowboard bei meinem Bruder gesehen", sagt Ruff. Die promovierte Historikerin stieg voll in das neue Unternehmen ein. Sie ist für die Überwachung der Produktionsprozesse, Marketing und als "Mädchen für alles" zuständig. Ihre Geschäftspartnerin Melda kündigte ihren Job in der IT-Branche erst jetzt und wird ab Juli für den Einkauf, den Verkauf und den Onlineshop verantwortlich sein. Design spielt im Boardersport nach wie vor eine wesentliche Rolle. Die Ruffboards massentauglich und fabriksneu aussehen zu lassen, sei nicht einfach gewesen. Das größte Problem war der eigene Anspruch, absolut jedes Snowboard umzubauen. Ganz egal, welche Länge, Breite, Festigkeit, Materialaufbau oder Form.