Die Aufstände von Baltimore und Barack Obamas Ohnmacht
Es war eine Illusion zu glauben, dass die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten die Benachteiligung der Afroamerikaner in den USA schon beenden würde.
Seit dem Sommer 2014 entlädt sich die aufgestaute Wut über die weiterhin andauernde Diskriminierung wieder regelmäßig in Unruhen und Plünderungen, die meist mit der Verhängung des Ausnahmezustands und dem Einsatz der Milizen der Nationalgarde unterdrückt werden.
Anders als seine Vorgänger versucht Präsident Obama auch persönlich, wenigstens eine ernsthafte Diskussion anzustoßen.
In den vergangenen Tagen erfassten die Riots Baltimore, nur eine knappe Stunde von Washington entfernt. Der Auslöser war der gleiche wie in anderen Städten: willkürliche Polizeigewalt. Ein 25-Jähriger, als schwarzer Arbeitsloser unter Generalverdacht, war ohne Anlass in seinem Viertel angehalten und gefesselt in ein Polizeiauto geworfen worden. Auf dem Weg zur Polizeistation ist er gestorben. Erst nach den Protesten wurde Anklage gegen die Polizisten erhoben.