Baut Brücken!
Wien ist Song Contest. Wir haben Stadtmenschen getroffen, die direkt oder indirekt mit dem großen Rambazamba in der Stadthalle zu tun haben
Foto: Heribert Corn
Die Frau Fan mit Fanpaket
„Ich hab mir die ganze Woche freigenommen“, sagt Kerstin Schinnerl und lacht, dass sich das ESC-Logo, das ihr ein Freund fürs Foto auf die Wange gemalt hat, verzieht. Schinnerl, 28, hat Jus und Menschenrechte studiert und macht gerade ein Praktikum im Außenministerium. Dass sie dort täglich über eine Brücke geht, an der das Logo des ESC ebenfalls angebracht ist, passt gut: Schinnerl ist auch großer Fan des ESC. Sie ist Mitglied bei der Organisation Générale des Amateurs de l’Eurovision (OGAE), reist mit Freunden seit Jahren zu den Austragungsorten des Wettsingens und zählt in der internationalen Fangemeinschaft eher zu den Jüngeren.
Fan sei sie schon mit 13 gewesen, erzählt Schinnerl. „Allerdings war das Interesse damals ironischer Natur.“ Sie freute sich über Showkleider mit Tricks, lachte über Choreografien, fand die Lieder bizarr. Damals war der Song Contest musikalisch weit weg vom Popgeschehen. Das hat sich verändert, und Schinnerl kann dem ganzen Zirkus inzwischen mehr abgewinnen: „Ich bin jetzt weit genug in dieser Fan-Bubble drin, um den Song Contest auch ernsthaft gut zu finden.“