Die wollen nicht nur singen
Der Song Contest ist unpolitisch. So steht es in den Regeln. Und doch hat er die Welt verändert
Illustration: Jochen Schievink
Der Song Contest ist ein grundsätzlich unpolitischer Gesangswettbewerb. So steht es in den Regeln, die von der European Broadcasting Union (EBU) jüngst erst wieder bekräftigt wurden. Regel Nr. 1.2.2.g: „Liedtexte, Gesten, Ansprachen politischer oder ähnlicher Natur sind nicht erlaubt“.
Die Geschichte über die politische Dimension des Song Contest könnte also an dieser Stelle zu Ende sein.
Ist sie aber nicht.
Weil staatliche Fernsehstationen immer etwas mit Staaten zu tun haben. Weil sich der Song Contest ideal als Forum eignet, um kulturelle oder gesellschaftliche Positionen zu verhandeln. Weil beim ESC wie in der UNO abgestimmt wird und große Länder gleich viel zählen wie kleine. Weil dabei Menschen wie Conchita Wurst gewinnen können. Und weil hunderte MiIlionen Menschen zuschauen.