Autorennen, Abtauchen, Musizieren: Das GrazMuseum lädt zum Spielen ein
Der rote Teppich, der neuerdings über die Schwelle des GrazMuseums führt, taugt nicht zum eleganten Schreiten, eher schon zum Stolpern. Er besteht nämlich aus roten Besenborsten - eine echte Herausforderung, aber auch lustig. Das gilt auch für das mit Plastikbällen gefüllte Becken im Nebenraum, endlich gibt es das auch für Erwachsene. Vorsicht ist aber geboten, Christina Töpfer, Kuratorin der Ausstellung "Sommer Spiele", hat gleich beim ersten Probetauchen ihr Handy verloren. Das liegt nun im Meer aus Plastikbällen begraben.
Das GrazMuseum öffnet sich mit seiner neuen Ausstellung (unter Anführungszeichen, wie Direktor Otto Hochreiter sagt) dem Spiel. Ins Museum gehen nämlich eher ältere Leute, die unter 25-Jährigen sind schwer zu ködern. Die Ausstellung "Sommer Spiele" will daher Schwellen abbauen: "Man soll sie nicht rezipieren, sondern sich darauf einlassen", sagt Hochreiter. Acht Installationen von Designern und Künstlern, die vorwiegend in der Steiermark leben, sollen den Spieltrieb wecken, so etwa das Instrument aus Schlossberg-Souvenirs von White Elephant oder die Carrera-Autorennbahn, die mithilfe von Hometrainern betrieben wird. Ausprobieren kann man auch den Dumpster-Swimmingpool im Innenhof des Museums, bei dem ein Sperrmüllcontainer kurzerhand zum Pool umfunktioniert wurde.
Der Indoor-Spielplatz im GrazMuseum, der übrigens kostenlos besucht werde kann, lädt auch dazu ein, über die Rolle des Spiels in der urbanen Gesellschaft nachzudenken. Und vielleicht stolpern manche über den Borstenteppich ja auch in die anderen Ausstellungen im Museum.
GrazMuseum bis 31.8.