Blutige Liebe: Die Fürstinnen der Finsternis
Bereits im Jahr 1872 erschien die Gruselnovelle "Carmilla" über eine Vampirin mit einer Vorliebe für feminine Opfer, die der irische Schriftsteller Joseph Sheridan Le Fanu in der Steiermark ihr schauriges Unwesen treiben ließ. Die weibliche Figur des Vampirs hatte somit schon vor Bram Stokers berühmtem "Dracula", der erst fünf Jahre später publiziert wurde, ihren Auftritt. Die 1980 geborene Literatur-und Kulturwissenschafterin Martina Zerovnik hält diese Woche an der Universität für angewandte Kunst den Vortrag "Bloody Love", in dem sie Vampirerzählungen in Literatur und Film auf deren Geschlechterverhältnisse abklopft. Graf Dracula mag uns bis heute als der blutsaugende Fürst der Finsternis schlechthin erscheinen, aber Zerovnik eröffnet den Blick auf weibliche Ahnenreihen und lesbische "Love Stories".
Angewandte, Hörsaal 4, Mi 18.00