Die Uni und Wiens Juden und Jüdinnen: eine Kampfzone
Die Wiener Universität feiert ihr 650-jähriges Bestehen. Eine eigene Ausstellung wird im Herbst die vielschichtige, alles andere als friktionsfreie Beziehung der Alma Mater zu jüdischen Studierenden und Lehrenden zeigen. Für Jüdinnen und Juden war die Universität - trotz ihrer wissenschaftlichen Pionierleistungen - eine permanente "Kampfzone" (so auch der Titel der Ausstellung).
Die Nazis ermordeten und vertrieben die jüdische Intelligenz, die wenigsten kehrten aus dem Exil zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Antisemitismus Teil des Universitätsalltags. Es dauerte bis in die 1960er-Jahre, bis sich in Wien ein Institut für Judaistik etablierte. Warum das so war und welche historischen Kontinuitäten es dazu in Österreich und Deutschland gibt, ist Thema eines Diskussionsabends am kommenden Montag, dem 18. Mai 2015 um 19 Uhr im Jüdischen Museum Wien. Auf dem Podium debattieren Julius H. Schoeps, Leiter des Moses-Mendelssohn-Zentrums Potsdam, Klaus Davidowicz, Professor für Judaistik in Wien, Dirk Rupnow, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck, und Susanne Plietzsch, Leiterin des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte an der Universität Salzburg.
Informationen: www.jmw.at