Wie der kleine Schorsch die Welt verändert hätte
Bomben gegen den Tyrannen: Regisseur Oliver Hirschbiegel verfilmt die Geschichte des Hitler-Attentäters Georg Elser
Er hat weder den Glamour von Stauffenbergs noch den Glauben Sophie Scholls, dafür hatte Georg Elser den kühnsten Plan. Im Herbst 1939 brachte der gelernte Kunstschreiner aus dem schwäbischen Königsbronn im Münchner Bürgerbräu eine Bombe zur Detonation, wobei acht Menschen ums Leben kamen. Adolf Hitler, dem das Attentat galt, hatte den Bräukeller ein paar Minuten vor der Explosion verlassen.
Nicht nur die Filmgeschichte wusste den einzelgängerischen Leider-nein-Tyrannenmörder lange Zeit kaum zu würdigen. 1989 erinnerte Klaus Maria Brandauer als Regisseur und Hauptdarsteller von "Georg Elser -Einer aus Deutschland" an den weithin in Vergessenheit geratenen Widerstandskämpfer. Noch einmal 25 Jahre später unternimmt jetzt der deutsche Filmemacher Oliver Hirschbiegel mit "Elser" und der geopolitisch erweiterten Tagline "Er hätte die Welt verändert" einen neuerlichen Anlauf.