Die Ö-Mex-Freundschaft
Seit voriger Woche ist Taco endlich auch in Wien Thema. Das Thema
Foto: Heribert Corn
Die Leute von Brian Patton haben sich’s ja nicht leicht gemacht, mit dem Erfolgsdruck und so. Ihr erstes Pop-up am Donaukanal vor zwei Jahren, das „It’s all about the meat, baby“, brachte den bis dahin noch brodelnden Burger-Boom zum Überkochen. Voriges Jahr dann ein texanisches BBQ-Konzept namens „Big Smoke“ mit dem gleichen Effekt: an Hysterie grenzende Besucherzahlen. Blieb die Frage: Was kommt heuer am Kanal? Tacos kamen.
Klang ein bisschen unsexy, muss man sagen, allerdings auch nur deshalb, weil es hier halt nicht so bekannt ist, dass es sich auf dem Tacos-Sektor in Los Angeles, Südkalifornien und natürlich in Mexiko Streetfood-mäßig abspielt wie Hölle. Brian Patton und Küchenchef Peter Zinter waren dort, sahen sich das alles an und erkannten: So werden wir das hier in Wien niemals machen können. Erstens, weil die ihre Tacos dort personalintensiv wahnsinnig schnell befüllen, und zweitens, weil es die Leute dort gewohnt sind, sich die belegten Teigfladen nach Lust und Laune mit Kräutern, Chili, Saucen und Salsas individuell zu würzen. „In Wien unvorstellbar“, konstatierte Zinter, „dann schmeckt es ihnen nicht, und wir sind schuld.“ Also der Entschluss, das Thema Taco ganz eigen zu interpretieren: keine Bohnen, kein Faschiertes, stattdessen Zutaten hauptsächlich aus der Region und Rezepturen aus dem eigenen Nähkästchen. Sie haben sich’s, wie gesagt, nicht leicht gemacht.