Hernals soll Hamburg werden
Folge XIII: Johann Brandstett er will die zugeparkte Frauenfelderstraße zum Blühen bringen. Er hat schon ein paar Nachbarn gewonnen. Die andern will er mit einem Fest aufrütt eln
Wenn Johann Brandstetter über die Umgestaltung der Frauenfelderstraße im 17. Wiener Bezirk spricht, klingt das wie eine Rechtfertigung seiner Pläne. Der Initiator der Bürgerbewegung "Lebendiges Frauenfeld" sagt dann, dass er sich das nicht ausdenke, dass er nicht verrückt sei, dass so etwas wirklich möglich sei. Und sogar schon umgesetzt wurde. Im Internet fänden sich Beweisfotos dafür. Eines hat er aus Frust über den Blick aus seinem Fenster sogar ausgedruckt, ist damit von Haus zu Haus gegangen. So konnte er schon einige Nachbarn überzeugen.
"Ein Foto einer Gartenstraße", erzählt der 46-Jährige, der seit 25 Jahren in dem dicht besiedelten Gründerzeit-Eck zwischen Alszeile und Hernalser Hauptstraße wohnt. Darauf zu sehen: die Hamburger Falkenried-Terrassen. Dort, in der Wohngegend unweit des noblen Stadtteils Eppendorf, spielen Kinder in engen Gassen, pflanzen Bewohner Gemüse vor ihren Haustüren oder picknicken bei schönem Wetter in zaunlosem Grün. Ohne dabei von lärmendem Autoverkehr bedrängt zu werden. Ein idyllisches Stadtbiotop, ein Vorzeigemodell an Lebensqualität in der geschäftigen Hafenstadt.