Lieber etwas seltsam als Mr. Indie-Posterboy

Neue Platten, FALTER 22/2015 vom 27.05.2015

Als Sänger der New Yorker Retro-Rockband The Strokes wurde Julian Casablancas zum Posterboy des großen Gitarren-Revivals kurz nach der Jahrtausendwende. Seit den ausgehenden Nullerjahren verfolgt Casablancas auch eine Solokarriere; seit dem letztjährigen Album "Tyranny" firmieren er und seine Band unter Julian Casablancas &The Voidz. Gefallsucht ist ihre Sache nicht, handliche Tanzmusik für die Indiedisco auch nicht. Lieber toben und torkeln sie zwischen Avantgarde-Spielereien, Synthiepop-Sonderbarkeiten, Metal-Anwandlungen, Afrobeat und allerlei mehr umher. Wohlwollend betrachtet ist das durchaus interessant, kritisch betrachtet ist es ein wenig orientierungslos. Ein bisschen seltsam ist es in jedem Fall, was bei einem Typen, der längst auch den 08/15-Indie-Schnuckel geben könnte, aber natürlich nicht gerade unsympathisch wirkt. GS

Arena, Di 20.00

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