Thurston Moore pflegt das Erbe von Sonic Youth

Neue Platten, FALTER 22/2015 vom 27.05.2015

In den 1980ern zählten Sonic Youth zu den verwegensten Bands der Welt. Als Kinder der Punk- bzw. No-Wave-Szene verstand sich der Vierer aus New York prächtig darauf, ordentlich Krach zu schlagen, dazu kam eine ausgeprägte Nähe zur bildenden Kunst. Und dann war da noch, ganz wichtig, eine in dieser Welt des Lärms nicht eben alltägliche Schwäche für Melodien und Harmonien. In den 1990ern zählten Sonic Youth zu den ersten Bands aus der Underground-Szene, die bei einem großen Label unterschrieben haben; spätestens in den Nullerjahren wich die einstige Abenteuerlust der steten Verfeinerung. Mit der Ehe der beiden zentralen Bandmitglieder Thurston Moore und Kim Gordon ist 2011 auch die Band zerbrochen; Moore, der Depp, hatte seine Frau klischeehaft mit einer Jüngeren betrogen. Das war es dann mit dem Rock-'n'-Roll-Traumpaar und einer der größten Bands der vergangenen 30 Jahre. Doch der Gitarrist und Sänger, der immer wieder auch in Experimental- und Improvisationszusammenhängen auftaucht, knüpft mit seinem aktuellen Soloalbum "The Best Day" nahtlos ans Werk von Sonic Youth an. Weniger an die Phase der Verfeinerung allerdings als vielmehr an die aufregende Zeit. GS

Arena, Do 20.00

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