In der blauen Mark
Die Freiheitlichen sind in der Steiermark nun auf Augenhöhe mit SP und VP. Wer sind die steirischen Blauen und wie konnte es so weit kommen?
Foto: J. J. Kucek
Man hört schon von Weitem, wo es zur Wahlfeier der Blauen geht. „So sehen Sieger aus“, singen die FPÖ-Anhänger und stürzen sich begeistert auf ihren Spitzenkandidaten, Mario Kunasek. Der war sich nach dem schweißtreibenden Wahltag noch schnell umziehen, jetzt lässt er sich unter Hallo von seiner Lebensgefährtin herzen und bekommt eine Torte mit einem Bärli darauf überreicht. „Das da“, erklärt eine ältere Frau den Neuankömmlingen ehrfürchtig, „ist seine Mutter.“
Und so sehen Sieger an diesem Wahltag in der Steiermark aus: Der Großteil derer, die heute zum Feiern ins Bur, eine Bar in Puntigam am Grazer Stadtrand, gekommen sind, sind Männer, viele mit schnittigen Frisuren, einige mit Schmiss. Die Frauen tragen Dirndl oder blaue Kleider und blaue Schuhe. Noch-FPÖ-Chef Gerhard Kurzmann, zuletzt als einziger blauer Landesrat in der Regierung, nimmt vor dem Eingang Huldigungen entgegen. „Ich muss mich verneigen“, sagt ein junger Mann und beugt sich fast bis zum Boden hinunter.