Der sparsame Herr Kuck und die ahnungslose Frau Schmied
Sie konnten sich nicht einigen: Nach Abschluss des Rechungshofunterausschusses gibt es nun zwei Berichte über die politische Verantwortung im Bundestheaterskandal. Einen Mehrheitsbericht von SPÖ und ÖVP und einen Minderheitsbericht der Oppositionsparteien NEOS, Grüne und FPÖ. Je weiter nach hinten man blättert, desto interessanter sind sie. Am Ende werden nämlich die unterschiedlichen Auskunftspersonen zitiert.
Eine Person wird von der Opposition besonders hervorgehoben und von den Regierungsparteien möglichst klein gehalten: Es ist Gerd Leo Kuck, Intendant, Regisseur, Dramaturg. An ihm scheiden sich die parlamentarischen Geister.
Kuck ist mittlerweile über 70 und seit seiner Jugend am Theater. Er war elf Jahre am Burgtheater engagiert, leitete die Wuppertaler Bühnen und lehrte Theaterwissenschaft. Der Wirtschaftsprüfer Richard Bock, der Ernst & Young bei deren Evaluierung der Bundestheater begleitete, beauftragte Kuck, "betriebswirtschaftliche Fragen unter künstlerischen Gesichtspunkten zu erläutern", sagte Kuck im Ausschuss. Das Kulturministerium genehmigte damals den Auftrag.