Nach den Wahlen, vor den Wahlen: Angst, Ohnmacht, Reformpartnerschaft
Der Kommentar des Herausgebers
Die Politiker waren erschüttert. Niemand werde sich nun noch trauen, Reformen anzugehen, hieß es, nachdem die steirische "Reformpartnerschaft", die Koalition aus SPÖ und ÖVP, abgestraft worden war. Es ist schon bitter. Da tut man, was man kann, spart am Sozialen, in der Kultur, sogar an sich selber (der Grad des Schmerzes bleibt hier unbestimmt) - und dann das.
Der Verschwender Jörg Haider hatte nicht gespart, er war der letzte Luxuspolitiker, der sein Reich auf die Verteilung von Almosen und die Annahme von Geschenken gründete. Gott hat ihn mit seinem VW Phaeton in den Himmel auffahren lassen. Auf Erden hinterließ er Korruption und Haftungen.
Haiders Nachfolger hat Gott einen dämonisch scharfen Verstand erspart, dennoch gelingen ihm unwahrscheinliche Tricks. Strache braucht aus seinem intellektuellen Sparstrumpf nur die immergleiche Karte zu ziehen, auf der "Ich Inländer, du Ausländer" steht. Sein Vorgänger, scheint es, gehörte einer anderen Partei in einer anderen Welt an. Die Partei war die FPÖ. Und Haiders politisches Hauptrezept bestand darin, die immergleiche Karte zu ziehen, auf der "Ich Inländer, du Ausländer" steht.