Auf Urlaub oder in den Dschihad? Ein Bäcker steht jetzt vor Gericht
Zehn Angeklagte, acht Verteidiger und 17 Sturmmasken: In Wien hat am Montag der erste Schleuser-Prozess begonnen, bei dem es um die Rekrutierung von Dschihadisten gehen soll: Der jüngste ist 17, der älteste 35 Jahre alt. Zwei davon sind verheiratet, manche haben sich erst einmal im Leben gesehen.
Alles dreht sich um Yunus F. Der österreichische Staatsbürger mit türkischen Wurzeln hat insgesamt drei Mitfahrgelegenheiten nach Istanbul organisiert. Macht das aus einem arbeitslosen Bäcker einen Terroristen?
Ja, findet die Staatsanwaltschaft, denn "er sei im Vorfeld darüber informiert gewesen, dass sich einige seiner Passagiere als islamistische Gotteskämpfer dem IS anschließen wollten". Fünf Angeklagte bekennen sich schuldig. Die anderen bezeichnen ihre Ausreise im August 2014 als "Urlaub".
Das "Schauen-Fahren ist nicht strafbar", sagt die Pflichtverteidigerin von Yunus F., Ulla Deym. Sprich, die Angeklagten müssten eine konkrete Zusage an rekrutierende Personen getätigt haben. Ob das so war, wird sich spätestens beim letzten Prozesstag am 16. Juni zeigen. F