China und die USA kämpfen um die neue Weltordnung in Asien
Der ukrainische Krieg mit Russland heizt sich auf. An ein stabiles Nordafrika ist nicht zu denken. Der Eiertanz um Griechenland gefährdet Europa. Amerika, die globale Supermacht mit Interessen in allen Krisenherden, wendet sich jedoch nach Asien. Das Pentagon verschärft den Ton im Inselstreit mit Peking im Südchinesischen Meer. Das FBI stilisiert einen Hackerangriff auf die persönlichen Daten von amerikanischen Staatsbeamten zum Exempel chinesischer Bedrohung. Ausgerechnet die Führungsmacht USA ist dabei, die Welt noch unsicherer zu machen durch ihre scharfen Töne gegen China.
Aus europäischer Sicht sind die Amerikaner völlig übertrieben auf China fixiert. Aber im Fernen Osten hat der Kampf um eine neue Weltordnung begonnen, bei dem die USA in der ersten Reihe stehen.
Kern der Auseinandersetzung ist die Rivalität zwischen China als stürmischer, neuer Großmacht und der vom Zweiten Weltkrieg herrührenden traditionellen Führungsrolle der USA im pazifischen Raum. Chinas Präsident Xi Jinping, der starke Mann in Peking, muss in ganz Asien Nummer eins sein, um international nach vorn aufzurücken. Der chinesische Anspruch verstört Japan, Indien und andere asiatische Nachbarn. Die Ängste vor einem selbstbewussten China erweitern den Spielraum für Amerika. Trotz ihrer Rückschläge im Nahen Osten sind die USA in Asien gefragte Bündnispartner.