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Enthusiasmuskolumne Diesmal: die besten Sommergrooves der Welt der Woche
Vor einem Jahr ist Frankie Knuckles, der "Godfather of House Music", im Alter von 59 Jahren gestorben. Als DJ, Remixer und Produzent prägte er seit den späten 1970ern die Sounds, zu denen die Welt dann tanzte.
In New York City aufgewachsen, verschlug es Knuckles ausgerechnet auf dem Höhepunkt der dortigen Discowelle Ende der 70er nach Chicago. Als DJ im dortigen Warehouse mixte er Platten ineinander und verlängerte ihre Instrumentalpassagen, um die Intensität zu steigern. Damit wurde er zum Miterfinder der House Music. Chicago bedankte sich noch zu seinen Lebzeiten und benannte eine Straße und einen Tag nach Knuckles. Wie großartig und wirkmächtig seine Musik bis zum heutigen Tag ist, beweist der Sampler "House Masters - Frankie Knuckles", an dessen Zusammenstellung er bis kurz vor seinem Tod arbeitete.
Knuckles war nie der genialischste oder innovativste Produzent, aber er hat in seinen über 30 aktiven Jahren auch keine seichte Konfektionsware gefertigt. Wie kaum jemand sonst verstand er es, den Leuten zu geben, was sie wollen, und gleichzeitig doch stets hochmusikalische Tracks mit ungemein viel Soul zu schaffen, die mehr als funktionale DJ-Tools waren.
Dennoch überrascht, wie gut diese Doppel-CD als große Erzählung funktioniert. Von frühen Eigenproduktionen wie "Your Love" und "Tears", auf denen die göttlichen Stimmen von Jamie Principle bzw. Robert Owens zu hören sind, bis zu Remixen der Songs so unterschiedlicher Künstler wie Chaka Khan, Pet Shop Boys und Hercules &Love Affair erzählt "House Masters" absolut schlüssig eine aufwühlende Geschichte von Liebe, Schmerz, Hoffnung, Euphorie, Verrat und Leidenschaft.
Posthum versüßt uns Frankie Knuckles damit noch den Sommer.