Ein Plädoyer für die Ausgrenzung
Die Koalition mit den Freiheitlichen ist ein historischer Fehler. Er wird der SPÖ nachhaltig schaden
Die Sozialdemokratie beendet - rund 30 Jahre nach Jörg Haiders Putsch an die FPÖ-Spitze - ihre Politik der Ausgrenzung. Die SPÖ sollte in Zeiten wie diesen aber genau das Gegenteil propagieren: eine Renaissance der Ausgrenzungspolitik. Das wäre nicht nur moralisch geboten, sondern auch machttechnisch.
Das rot-blaue Experiment wird die Partei im Wiener Wahlkampf die Glaubwürdigkeit kosten und damit die rot-grüne Regierung infrage stellen. Die SPÖ wird mittelfristig einen Braindrain verzeichnen. Die letzten liberalen Köpfe werden sich enttäuscht abwenden. So wie die ÖVP noch heute darunter leidet, in der schwarz-blauen Epoche bürgerlich-liberale Geister verloren zu haben (die letzten sind bei den Neos), so wird auch die SPÖ unter der rot-blauen Koalition nachhaltig Schaden nehmen.