Tanzen anders
Fast jedes Wochenende veranstalten Soundsysteme illegale Freetek-Partys in und um Wien. Zu Gast im Wald der neuen Hippies
Sonnenaufgang im Nordburgenland. Mohnblumen wiegen sich unter den Windrädern, Buchfinken singen ihre Lieder, in den Siedlungen riecht es nach der Hefe der örtlichen Bäckereien. Der Frühsommer im Burgenland ist, wie das meiste hier, richtig friedlich.
Irgendwo zwischen Neusiedler See und Donau tanzen an diesem Morgen 50 junge Wiener zu elektronischer Musik. Am Ende eines Güterweges haben sie ihre Boxen in einem kleinen Waldstück aufgebaut und feiern in den Tag hinein. Der Techno ist hier schneller als im Club, die, die tanzen, nehmen mehr Drogen. Im Burgenland ist heute Freetek-Party.
Junge Frauen mit rasiertem Haaransatz tanzen hier neben Burschen in Baggy Pants und einzelnen Dreadlocks, die hinten bei der Army-Kappe raushängen. Die meisten von ihnen stehen ganz vorn an der Boxenwand, sodass sie mit ihren Kapuzen die Lautsprecher streifen. Einer mit weißem Rand unter der Nase kippt seiner Freundin ein wenig Speed ins Pago. Sie lächelt.