Zu kostbar für das Gänseschmalz ist das teure Blumensalz

Essen / Trinken, FALTER 35/2015 vom 26.08.2015

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Fleur de Sel, denkt man sich erst, wie übertrieben. Salz ist doch Salz, da braucht es nicht die extra teuren Flocken aus der Bretagne (oder anderen Gegenden). Aber Meersalz ist eben nicht nur Salz, und das Zeug, das sich da an heißen, windstillen Tagen an der Wasseroberfläche bildet und händisch mit hölzernen Werkzeugen abgeschöpft werden muss, ist noch ein ganz besonderes Salz. Das streut man nicht einfach so aufs Grammelschmalzbrot oder schaufelt es ins Nudelwasser (außer man hat zu viel Geld oder ein Rad ab). Fleur de Sel (FdS), übersetzt Salzblume, muss man genießen.

FdS kommt nicht im Salzstreuer auf den Tisch; meist wird es in kleinen Schälchen bereitgestellt. Ist man unter sich, darf man da ruhig mit sauberen Fingern rein. Dabei sollte man unbedingt darauf verzichten, die betreffenden Finger zuvor mit Speichel zu befeuchten. Besser und hygienischer ist ein kleines Salzlöffelchen, mit dem man sich eine geringe Menge aus dem Salzblumenfässchen auf den Teller schaufelt. Auf den Teller kann man dann auch etwas vom guten Olivenöl geben. Mit einer Scheibe (Weiß-)Brot saugt man nun etwas vom guten Öl auf, geht dann noch kurz zum Salz und genießt.

Natürlich können Sie bei Tisch auch Speisen mit FdS nachwürzen, die der Koch oder die Köchin zu salzen vergessen hat. Erleben Sie die zarte Knusprigkeit des kostbaren Salzes. Und, ja, auch Pommes darf man mit FdS salzen. Knusper, knusper.

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