Nachgetragen Journal mehr oder weniger bedeutender urbaner Begebenheiten
Copa Cagrana: Das letzte Gefecht um den Stadtstrand
Fünf Jahre währender Rechtsstreit, immer neue Klagen, ständiger Ärger: Nun ein zweitinstanzliches Urteil, das die Räumungsklage gegen Norbert Weber, einstigen Generalpächter der Copa Cagrana, bestätigt. Die Stadt Wien, in Person der zuständigen SP-Umweltstadträtin Ulli Sima, hat also gewonnen: Das umkämpfte Stückchen Stadtstrand zu Füßen der Donau City ist ihres. Weber muss dem Urteil zufolge das Areal innert 14 Tagen räumen, und Sima sieht das langwierige Ringen um die Copa damit als endgültig beendet an.
Zeitlich trifft sich dieses Urteil ziemlich gut, immerhin haben Sima und ihr Stadtstrand-Verwalter Martin Jank, Geschäftsführer der Wiener Gewässer Management (WGM), bereits vor Wochen einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Geländes ausgelobt. Stadtfein soll es dort künftig zugehen, mit schicker Gastromeile, ganzjährig geöffnet. Ganz im Stil des von Sima im Sommer eröffneten neuen Lokals. Immerhin soll die neue Copa Cagrana die dahinterliegende Donau City aufwerten. Um sicherzustellen, dass hier die Zukunft nach Wunsch geplant wird, wurden nur ausgewählte Architekten zum Wettbewerb geladen. Und um ganz sicherzugehen, dass die Interessen der Großinvestorin und Entwicklerin der Donau City, der WED (Wiener Entwicklungsgesellschaft für den Donauraum AG), gewahrt werden, sitzt in der Jury niemand anderer als WED-Vorstandsdirektor Thomas Jakoubek.
Norbert Weber hingegen kämpft weiter, will nun vor den Obersten Gerichtshof ziehen und meint, er habe immerhin auch Teile des Verfahrens gewonnen. Nämlich hinsichtlich jenes Bereichs, auf dem im vergangenen Sommer Simas Prestigestrand Copa Beach aufgebaut worden war. Die konsumfreie Zone mit Riesensandkiste, Liegestühlen und Wasserzugang war bei den Inselbesuchern gut angekommen. Nun ist sie wieder in Webers Händen, und der will seine neuen Buden natürlich genau dort hinstellen. Klingt nach einem Gongschlag für die nächste Runde.