Prolog zum Flüchtlingsdrama
Mit der Besetzung der Votivkirche durch Asylwerber erzählt "Last Shelter" ein Stück Zeitgeschichte
Film Neu im Kino
Auch wenn es Erwachsene oft leugnen, zu Weihnachten erwarten doch alle Geschenke, im besten Fall wird es dann eine schöne Bescherung. Passend zur Saison kommt deshalb Joel Edgertons Filmdebüt "The Gift" in die Kinos.
Ein Thriller, der falsche Fährten legt und, wenn man so will, das Geschenk als Metapher für das Genre selbst verdeutlicht. Joel Edgerton zeichnet nicht nur als Regisseur, sondern spielt auch die Hauptrolle des Gordo. Zufällig trifft dieser auf Simon, einen alten Schulfreund und dessen Frau Robyn. Er wird beiden durch Geschenke aufdringlich und lässt sich nicht abwimmeln. Schon zu Highschool-Zeiten war Gordo ein Weirdo.
Das Gefühl, ihm nicht entkommen zu können, wird beklemmend visualisiert durch ein gläsernes Flachdachwohnaus in Beverly Hills aus den 1950er-Jahren, in welches das erfolgreiche Paar gezogen ist. Wer auch immer an der Tür klingelt, sieht dabei direkt in die Wohnung: Man kann sich nicht verstecken, aber das Paar hat ja auch nichts zu verbergen. Simon ist erfolgreich in seinem Beruf und Robyn versucht fleißig, schwanger zu werden, nur Gordo, als Geist aus der Vergangenheit mit scheinbar bedrohlichen Absichten, stört im Bild. Die Rollen scheinen somit klar verteilt, aber Simon und Gordo teilen ein Geheimnis, von dem Robyn nichts weiß. Aus ihrer unwissenden Perspektive heraus reißt sie die alten Wunden wieder auf, das macht die Erzählung spannend.
Der Film baut Suspense auf, bis sich das Blatt verblüffend wendet und Robyn mehr über ihren Mann herausfindet. Leider wurde auf einige unnötige Jump-Scares ebenso wenig verzichtet wie auf eine absurde Auflösung, doch ansonsten ist "The Gift" eine durchaus packende, ganz erfreuliche Überraschung.
Ab Fr in den Kinos (OF im Artis)