NACHSPIEL
DIE KULTURKRITIK DER WOCHE
Pop
Adele: 25
Nachdem Adele mit ihren hochemotionalbekenntnishaften beiden Konsens-Popalben "19" und "21" für massive Umsätze sorgte, erwartet die Musikwelt das von der englischen Sängerin immer wieder. Daraus resultierten im Vorfeld von "25" eine saftige Schreibblockade und endlose Sessions mit sämtlichen Erfolgsproduzenten der Branche. Wenig überraschend ist am Ende doch wieder ein Album herausgekommen, das mit seinem dramatischen Liebes-Liedgut noch einmal das Weihnachtsgeschäft retten wird. (XL) SF
Pop
Jeff Lynne's ELO: Alone in the Universe
Der Electric-Light-Orchestra-Chef Jeff Lynne arbeitet seit langem vor allem als Produzent, mit Ende 60 legt er nun doch nochmal ein ELO-Album vor. Glücklicherweise versucht er gar nicht erst, den klassischen Sound von einst samt Streichern nachzubauen. "Alone in the Universe" erinnert mit seinem schlanken Klang eher an seine Arbeit mit den Traveling Wilburys in den späten 1980ern. Noch erfreulicher: Lynnes Händchen für Melodien und Harmonien ist nach all den Jahren intakt. Bitte an Radio Wien schicken! (Sony) SF
Klassik
Seong-Jin Cho: Chopin
Alle fünf Jahre buhlen Teilnehmer aus aller Welt beim internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau um den Titel "Bester Chopininterpret". Heuer gewann der Koreaner Seong-Jin Cho. Warum, lässt sich auf diesem Livemitschnitt nachhören. Der junge Künstler, der sich mit der Teilnahme an dem Wettbewerb einen Kindheitstraum erfüllte, bringt nicht nur die notwendige Reife und Musikalität mit, sondern auch die bei Chopin so wichtige Freiheit der Interpretation, um dem Moment der Inspiration Raum zu lassen. (DG) MDA