Pole-Dance auf der Uni
Diese Woche beginnt die Anmeldung für die Sportkurse des USI. Einblick in eine Institution mit Tradition, die den Anschluss nicht verpassen will
Foto: Heribert Corn
Eine Geschichte über Steffen Hofmann zu schreiben, so sagt man, sei ein undankbares Unternehmen. Schwer zu fassen sei er, unverbindlich, mitunter fad. Er ist kein „Typ“, wie ihn sich der Stammtisch wünscht, kein kantiger Aufschneider, der den Sportreportern Pointen schenkt. Eigentlich ist er das genaue Gegenteil davon: höflich, friedliebend, eifrig. Die größtmögliche Ikone des stolzen SK Rapid Wien ist ein pastorenhafter Deutscher.
Er war so anders als die anderen. Andreas Herzog, Michael Konsel und Hans Krankl hießen die typischen Rapid-Kapitäne vor der Ära Hofmann. Schillernde Figuren Wiens, mit Fans, Gesichtern, einer Schneid. Hofmann ist anders. Anerkennung bezieht er nur, und wirklich nur, für erbrachte Leistung. Und die ist bei Hofmann seit 14 Jahren fast pausenlos überdurchschnittlich bis überragend. Rapidler zu sein heißt für ihn, demütig zu sein und tugendhaft. Steffen Hofmann ist so besonnen, jeder Satz trieft vor Vernunft. Er „will immer zu allen nett sein“, sagt er. So sei er erzogen worden.
Er ist in Kirchheim aufgewachsen, einem Dorf in Franken, in dem die meisten beruflich irgendwas mit Natursteinen machen. Sein Vater heißt Hans-Dieter, er war Maschinenbauer. Seine Mutter war Sekretärin in der örtlichen Volksschule. Als Steffen auf die Welt kam, haben sie gerade ihr bescheidenes Haus gebaut.