Was ein Held braucht, sind Schlaf und Superbenzin
Johann Skocek und der Halbblutprinz
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Insekten auf dem Speiseplan – das ist nicht nur total ausgefallen und deshalb schick, sondern soll nebenbei auch noch den Planeten retten. Angesichts einer immer größer werdenden Weltbevölkerung und immer knapper werdenden Ressourcen könnten die Sechsbeiner und ihre Larven tatsächlich der Schlüssel zur Sicherung der Welternährung sein. Das behauptet zumindest der studierte Gesundheitsmanager Christoph Thomann.
Thomann, 29, hat im Jänner den Insekten-Onlineshop www.insektenessen.at eröffnet und ist überzeugt davon, dass Insekteneiweiß nicht nur effizienter als herkömmliches tierisches Protein ist, sondern obendrein auch umweltfreundlich hergestellt werden kann. Die Züchtung brauche nämlich bedeutend weniger Platz, keine Weiden, keine Dünger, keine Antibiotika und verbrauche so gut wie kein Wasser. Insekten für den menschlichen Verzehr werden mit Gras, Gemüse und ein bisschen Weizenkleie aufgezogen. Sogar die Tötung mutet, verglichen mit der blutigen Schlachtung von Rindern oder Schweinen, human an: Die wechselwarmen Tiere werden einfach in die Gefriertruhe gesteckt. „Es ist, als würden sie einschlafen“, sagt Thomann.
All diese Vorteile hat auch die Welternährungsorganisation (FAO) erkannt und 2008 die großangelegte Studie „Edible Forest Insects – Humans Bite Back“ zur Erforschung des Potenzials von Insekten als Nahrungsmittel in Auftrag gegeben. 1400 für Menschen genießbare Spezies wurden dabei ausgemacht. Auch die industrielle Produktion von Insekten wird seit einigen Jahren erforscht.