Wien Marathon
Noch einen Monat bis zum Wien-Marathon
Stefanie Panzenböcks Lauftagebuch
Die Anfangseuphorie hängt gerade gewaltig durch. Nachdem das Training auf der Prater-Hauptallee in den ersten beiden Monaten ein Bad aus Endorphinen gewesen war, stellt sich nun schleichend Ermüdung ein. Die Beine fühlen sich wieder schwer an, und ich ertappe mich dabei, öfters auf die Uhr zu schielen - wie lange muss ich noch?
Das Selbstmitleid kann ich mir allerdings sparen, denn die Ursache liegt - wie so oft - im Trainingsplan, den ich nicht eingehalten habe. Das Zauberwort gegen Erschöpfung heißt Krafttraining und beinhaltet Kniebeugen, Ausfallschritte und eine Bewegung, bei der man die Knie in Richtung nach oben gestreckter Arme hebt. Fünf Minuten davon und ich habe Sehnsucht nach einem 100-jährigen Schlaf. Und wenn dann diverse Supersportler im Prater während ihres Laufs in den Liegestütz springen und von dort direkt zurück auf ihre Füße und in einem Schwung in die Höhe - verbrennt ein weiteres Fünkchen Motivation.
Leider ist auch die Falter-Laufgruppe kleiner geworden. Zwei Kollegen mussten das Training aus gesundheitlichen Gründen abbrechen und ein dritter pausierte, weil ein Muskel nicht mehr wollte. Es sah also beim Experiment "Wien-Marathon" kurzzeitig nach einer haushohen Überlegenheit der Frauen aus.
Doch weit gefehlt. Denn der Druck im Unterschenkel nach dem gestrigen Training hat sich über Nacht zu einem ziehenden, andauernden Schmerz vom Knie bis zu den Zehen ausgewachsen. Der pausierende Kollege hat mich netterweise darauf hingewiesen, dass es sich um die gleiche Verletzung wie bei ihm handeln könnte. Noch einen Monat bis zum Wien-Marathon - ich will meine Endorphine zurück!