Handbuch für Radikale
Klaus Werner-Lobo beschreibt, wie aus der Dauerempörung produktive, politische Energie werden kann
Bald könnte er weg sein, der Skatepark, dort, wo früher Müll lag
Vor zwei Jahren entdeckten Skater ein Areal auf dem Gelände des früheren Nordbahnhofs im zweiten Bezirk. Der Platz, zuvor eine illegale Mülldeponie, schien ideal für einen Skatepark. Sie begannen kleine Rampen zu bauen, die aber im Juli 2014 abgerissen wurden. Der Grund: Die Besitzerin, die ÖBB, wurde nicht gefragt.
Die Jugendlichen ließen nicht locker und bekamen einen befristeten Mietvertrag. Die 6000 Euro Miete bezahlte die Stadt Wien, die Rampen betonierten die Skater. Neben dem Skatepark wurden ein kleiner Golfplatz und ein Garten angelegt, Familien bauten ein Baumhaus. Kurz bevor der Vertrag Ende Februar auslief, informierten die ÖBB, dass kein Interesse an einer Verlängerung bestehe. Auf Nachfrage des Falter zeigten sich die ÖBB gesprächsbereit und erklärten, Stadt und Bezirk seien nun am Zug. Alle zuständigen Stellen der Stadt Wien befürworten das Projekt, nur der rote Bezirksvorsteher Karlheinz Hora war zu keiner Stellungnahme bereit.