Was geht uns das an?
Das Sterben im Mittelmeer und unsere Verantwortung. Dreizehn Experten über Europas größte humanitäre und politische Katastrophe

Illustration: Georg Feierfeil / schorschfeierfeil.com
Wir kennen die Bilder der überfüllten Boote, der orangen Schwimmwesten, die auf dem Meer treiben, Bilder einzelner Schuhe, die an den Strand gespült werden.
Mehr als zehntausend Menschen sind seit 2014 bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, ertrunken. Von ganz wenigen dieser Toten kennen wir die Gesichter und die Geschichten dahinter. Etwa von der Sprinterin Samia Yusuf Omar, die noch 2008 ihr Heimatland Somalia bei den Olympischen Spielen in Peking vertrat und im Frühjahr 2012 auf der Flucht nahe Malta Schiffbruch erlitt.
Aylin Kurdi, 3, der Flüchtlingsbub aus dem syrischen Kobane, der vergangenen September mit seinem fünfjährigen Bruder auf dem Weg von der Türkei nach Griechenland ertrank.