"Heil dir", treuer Hofer!
Gewinnt Norbert Hofer die Bundespräsidentenwahl, könnte die Hofburg Tummelplatz extremer Rechter werden
Sie grüßen mit "Heil dir!". Sie meinen, Österreicher seien Deutsche. Sie waren mit dem Neonazi Gottfried Küssel auf "Wehrsportübung". Oder sie ehren einen Major der Nazi-Luftwaffe.
Es ist eine illustre Truppe, die der derzeitige Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) in seinem Parlamentsbüro um sich geschart hat. Und die, sollte Hofer die Bundespräsidentschaftswahl am 2. Oktober gewinnen, künftig an der Spitze des Staates mitbestimmt. Denn Hofer hat in einem Interview mit dem Sender Puls 4 bereits im Mai angekündigt, er möchte bei einem Wahlsieg seine Büromannschaft vom Parlament in die Hofburg mitnehmen.
Da wäre zum Beispiel René Schimanek. Hofers Büroleiter sorgte vor zwei Wochen auch in Deutschland für Schlagzeilen. Bei einem Interview mit der Boulevardzeitung Bild konfrontierte Herausgeber Kai Diekmann Hofer mit einem Foto aus dem Jahr 1987. Darauf marschiert Schimanek in Springerstiefeln und mit Schlagstock bewaffnet hinter dem Neonazi Gottfried Küssel. Auch an "Wehrsportübungen" von Küssel nahm Schimanek damals teil. Das sei lange her und "man soll jemandem aus so etwas keinen Strick drehen", erklärte Hofer der Bild.