Die wunderbare Welt der Fußballerverträge
Verliererbonus? Keine Pizza aufs Zimmer? Anspucken des Gegners verboten? Tausende Spielerverträge in den Football Leaks zeigen die absurde Realität des heutigen Fußballgeschäfts. Ein Best of
Am 17. Mai 2015 verlor die Austria das Wiener Derby mit 1:4. Sie spielte schlecht, wie das ganze Jahr, und lief gegen den Stadtrivalen in ein Debakel. Im Nachhinein betrachtet war dieser Sonntag trotzdem ein guter Tag für die Wiener Austria. Vier Stunden vor Anpfiff unterschrieb ein neuer Stürmer einen Vierjahresvertrag. Sein Name war Larry Kayode.
Kayode kam um 800.000 Euro von Maccabi Netanya, er würde 19.500 brutto plus Prämien verdienen. Er verpflichtete sich, Deutsch zu lernen, nicht zu dopen und keine Sportwetten abzugeben. Bis dahin ein ganz normaler Spielervertrag, wie man ihn tausendfach in den Daten findet, die der Falter in den vergangenen Monaten mit seinen Partnern der EIC durchleuchtet hat
Wer aber bis zum Anhang des Arbeitspapiers blättert, das dem Falter vorliegt, findet Bemerkenswertes: dort hat die Austria einen ausführlichen Verhaltenskatalog für seine Spieler festgelegt – und mit Straf-„Spenden“ bei Nichteinhaltung versehen. Was Larry Kayode an diesem Tag unterschrieb, war eine einzige Ansammlung kurioser Vertragsklauseln: