Kolumne Außenpolitik
2016 war das Jahr der radikalen Kräfte. Was wollen sie 2017?
Bei allen Ängsten war in der Finanzkrise 2008 klar: Die Eliten, anders als die Finanzmärkte, haben ihren kühlen Kopf behalten. Banken und Sparbücher wurden gerettet. Nationalistische Protestbewegungen blieben Randerscheinungen. 2016 verlief anders. Mit dem Sieg Donald Trumps, errungen dank der Wahlhilfe des FBI, hat die Radikalisierung die Führung der USA erreicht. Wir gehen 2017 in ein Jahr, in dem sich das innere Chaos, das viele Gesellschaften erleben, massiv in der Weltpolitik niederschlagen wird.
Den verheerendsten Preis zahlt Aleppo. Vor fünf Jahren war es dem Ruf des Arabischen Frühlings gefolgt. Die Bürger wollten sich vom staatlichen Terror Baschar al-Assads befreien, so wie in Warschau beim Aufstand 1944 gegen die Deutschen. Aleppo blieb alleine und wurde Opfer der veränderten Geopolitik, die Assad, Russland und dem Iran in die Hände spielt. Das beklemmende Zeugnis des Bürgermeisters vor den Staats-und Regierungschefs in Brüssel hat die EU-Führung erschüttert. Trump