"Die US-Regierung hat sich mit Facebook verbündet"
Die irische Datenschutzbehörde verklagte Österreichs bekanntesten Datenschützer Max Schrems. Ein Gespräch über einen irren Prozess
Sein Terminkalender ist voll, aber Stress sieht man Max Schrems nicht an. Der 29-jährige Jurist sitzt im Café Ritter und es sprudelt nur so aus ihm heraus. Am Wochenende sprach er beim Elevate Festival über Datenschutz und Fake News, nächsten Dienstag ist er als Redner zum Wiener Stadtgespräch geladen (siehe Marginalspalte). Zwischendurch: Dublin, Dublin, Dublin.
Dort geht es um den Fall seines Lebens. Er hat weltweit Aufmerksamkeit erregt. Seit 2011 liegt Schrems mit Facebook im Clinch, weil sich der Internetgigant zu wenig um den Datenschutz seiner Nutzer schert. Im Oktober 2015 kippte der Europäische Gerichtshof (EuGH) auf Schrems' Betreiben die EU-Bestimmung namens "Safe Harbor".
Safe Harbor regelte den Datenfluss von der EU in die USA. Facebook konnte dadurch private Daten seiner europäischen Nutzer in die Konzernzentrale in den USA verschieben. Dort griff sie der US-Geheimdienst NSA ab, wie die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden zeigten. Schrems konnte vor dem EuGH beweisen, dass die Safe-Harbor-Bestimmung die Daten der Europäer nicht schützt.